

Die Friedenspreisträgerin Tsitsi Dangarembga. © Imago
Die Aktivistin und Autorin Tsitsi Dangarembga setzt sich seit Jahrzehnten für die Rechte von Frauen ein. Zum Weltfrauentag spricht sie mit vorangedacht darüber, was sie in den letzten Jahrzehnten erreichen konnte und ob sich ihre Hoffnungen auf mehr Gleichberechtigung in Simbabwe erfüllt haben.
Mit “Aufbrechen” (Originaltitel “Nervous Conditions”) waren Sie die erste Frau aus Simbabwe, die einen Roman veröffentlichte. Wie würden Sie die Situation der Frauen in Simbabwe zu dieser Zeit beschreiben?
“Aufbrechen” wurde kurz nach der Unabhängigkeit Simbabwes 1980 veröffentlicht. Das war eine hoffnungsvolle Zeit, in der es eine Zeit lang so aussah, als würde sich die Lage der Frauen verbessern.
(Wie) hat sich das gesellschaftliche Klima seitdem verändert?
Die Menschen haben erkannt, dass die 1980 errungene Freiheit nicht für alle Simbabwer gilt. Die Regierung setzte die Unterdrückung abweichender Meinungen fort, was zu einer sozioökonomischen Krise führte, deren Hauptlast die Frauen zu tragen haben.
Inwieweit konnten Sie den Weg für künftige Generationen ebnen? Sie waren nicht nur die erste, die einen Roman veröffentlichte, sondern 1996 auch die erste schwarze Frau aus Simbabwe, die einen Film drehte…
Ich denke, dass das, was ich in meinem Leben getan habe, einigen Menschen gezeigt hat, dass es möglich ist, etwas zu erreichen. Andererseits kann ich nicht sagen, dass ich in den vier Jahrzehnten meiner Arbeit viel erreicht habe; in meinem Heimatland kann ich aufgrund von Blacklisting und in der ganzen Welt aufgrund der rassistischen Beziehungen in der Kreativbranche kaum arbeiten. Wenn man die Dinge so betrachtet, denke ich, dass ich für einige sogar ein abschreckendes Beispiel bin.
Was waren für Sie als junge Frau wichtige Vorbilder?
Meine Tanten waren meine Vorbilder.
Gibt es besondere Begegnungen oder Momente, in denen Ihnen die Vorbildfunktion, die Sie für andere Frauen haben, besonders bewusst wurde?
Eigentlich nicht. Ich freue mich, wenn Frauen mir sagen, dass sie meine Arbeit schätzen. Letzten Endes bin ich eine Geschichtenerzählerin und nichts weiter.
Was assoziieren Sie persönlich mit dem Wort FRAU?
Eine bestimmte Gruppe von Menschen, die aufgrund ihrer Biologie einen bestimmten Status in der Gesellschaft haben.
Was motiviert Sie in Ihrem Engagement für die Rechte und die Gleichstellung von Frauen?
Mein Engagement für die Rechte der Frauen wird durch die Binsenweisheit motiviert, dass Frauenrechte Menschenrechte sind.
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